sfgu-seminar-mann-und-frau

Der grosse Unterschied –
Gesundheit von Mann und Frau

Während die soziale und psychologische Geschlechtsidentität von Mann und Frau insbesondere im Genderzeitalter einem stetigen kulturellen Wandel unterliegt, zeigt der Körper nach wie vor das biologische Geschlecht als Mann und Frau (davon ausgenommen sind die 0,007 % der Neugeborenen, die als intergeschlechtliche Personen auf die Welt kommen).

Während die Gleichstellung der Geschlechter seit 1981 in der Schweizerischen Bundesverfassung verankert ist, verlangt die Gesundheit einen differenzierten Blick auf Mann und Frau. Dass auf diesem Gebiet sehr grosser Handlungsbedarf besteht, wurde deutlich am Tagesseminar der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) «Der grosse Unterschied – Gesundheit von Mann und Frau. Funktionelle Diagnose und Mikronährstofftherapie in der geschlechtsspezifischen Medizin».

Wie der Regulationsmediziner Dr. med. Simon Feldhaus betonte, ist «Gendermedizin wichtig und führt zu relevanten Auswirkungen auf die Behandlung von Patienten».

Dabei wies er auf die Notwendigkeit hin, neben dem biologischen Geschlecht die individuellen Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen zwingend zu beachten.

Dies ist eine der vier Grundregeln der hippokratischen Medizin – neben der Unterstützung der selbstheilenden Natur sowie den Prinzipien «Alles zur rechten Zeit und im rechten Mass» sowie «Nützen oder wenigstens nicht schaden!».

Insbesondere bei der Therapie werden die Unterschiede sehr deutlich. Feldhaus zufolge werden klinische Studien grösstenteils ausschliesslich mit Männern mittleren Alters durchgeführt und wissenschaftliche Erkenntnisse ohne Überprüfung auf Frauen übertragen. Dabei reagieren Frauen z.B. auf Medikamente nicht einfach wie «zierliche Männer». Die Wirkungen und Nebenwirkungen können bei Frauen völlig anders ausfallen.

Renée Lohbusch, Health Coach & Expertin für Mikronährstoffe bei Kinderwunsch, führte anhand ihrer Masterarbeit vor Augen, welchen Einfluss eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen auf 43 Paare mit Kinderwunsch hat.

Bei unerfülltem Kinderwunsch können körpereigene Regulationssysteme aufgrund fehlender Mikronährstoffe aus dem Gleichgewicht sein. Ein gestresster Orga­nismus lässt möglicherweise eine Schwangerschaft nicht zu. Ei- oder Spermienqualität können vermindert sein, die Hormone nicht im Gleichgewicht.

Nach Gabe der individualisierten Mikronährstoffrezepturen haben sich nach 36 Wochen bei den Probanden die Schilddrüse und das vegetative Nervensystem (VNS) signifikant reguliert und die Mikronährstoffspiegel sind deutlich angestiegen. Damit einhergehend hat sich das subjektive Empfinden deut­lich verbessert. Im Anschluss an die Mikronährstofftherapie stellte sich bei den Paaren aus dieser Studie eine erfolgreiche Schwangerschaft ein.

Andreas Hefel, Präsident der SfGU, appellierte für eine starke Basis der Gesundheit. So legt er Paaren mit Kinderwunsch ans Herz, den Mikronährstoffstatus vor Eintritt der Schwangerschaft individuell erheben zu lassen, denn: „Sind die Voraussetzungen nicht gegeben, dass der Körper die lebenswichtigen Botenstoffe ausreichend selbst produziert, dann können auch die biochemischen Prozesse nicht störungsfrei ablaufen.

“Lasse eine Schwangerschaft auf sich warten, schaffe die bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen bei Paaren – also von Frau UND Mann – eine biochemische Ausgangsbasis, die bereits zum gewünschten Ziel führen könne. (Text: JÜK)

Teile diesen Beitrag

Anmeldeformular für HCK®-Workshop

Anmeldeformular für Webinare

Anmeldeformular für den Bodenseekongress

Anmeldeformular für Tagesseminare

Anmeldeformular für Fachfortbildungen