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Tagesseminar «Ohne Energie ist alles nichts!»

Der 16. Internationale Bodenseekongress für Regulations- und Moderne Orthomolekulare Medizin, der im September 2022 stattgefunden hat, markierte in mehrfacher Hinsicht einen Paradigmenwechsel. Im Zentrum stand dabei die Energiebereitstellung in den Mitochondrien, um im Gleichgewicht und damit gesund zu sein. Dabei steht der Mensch als selbstregulierendes biologisches System im Mittelpunkt. Mit dem Tagesseminar «Ohne Energie ist alles nichts – zentrale Stoffwechselprozesse im menschlichen Organismus» griff die Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) dieses Schlüsselthema erneut auf und vertiefte am Donnerstag, 11. Mai 2023, im Hotel Marriott einzelne Aspekte. An dieser Fachveranstaltung referierten Dr. med. Kurt Mosetter und Dr. rer. nat. Dietmar Bäzold (Dipl.-Chemiker und Senior Scientist am Institut für angewandte Biochemie IABC).

Regeneration und Leistung optimieren

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Mosetter bezog sich in seinen Ausführungen u.a. auf Dr. med. Werner Reutter, der als Professor für Biochemie und Molekularbiologie von 1990 bis 2010 das Wissensfundament um den Energie- und Zucker-Stoffwechsel prägte.

Der Heilpraktiker und Arzt ging in diesem Zusammenhang auf die Energiekraftwerke aller Zellen, auf die Mitochondrien sowie die physiologischen Spielregeln des Energiehaushalts in der Leber-Gehirn-Achse ein, die dabei zentrale Schnittstellen bilden.

Zucker, Fruchtzucker, kurzkettige Kohlenhydrate und Transfette sind inzwischen zweifelsfrei als die grössten Feinde des Mikrobioms, der Mitochondrien und des Bindegewebes ausgemacht. Unphysiologische Zuckerüberfrachtungen führen dazu, dass Zucker mit Proteinen «anbrennt» und erhöhte Produktionen von AGE’s (im Tandem mit freien Radikalen) eine gesunde Proteinsynthese aushebeln. Dabei sinken die Spiegel von Glycin, Prolin, Lysin, Glutamin, GABA, und Acetylcholin.

Hyperglykämien konnten als Grundursache von Energiemangel, metabolischer Acidose, oxidativem Stress, hoher Harnsäure, Ammoniak- und CK-Belas­tungen, ebenso wie von Muskel- Faszien, Bänder- und Knochenverletzungen ausgemacht werden. Leistungs- und Regenerationsoptimierung lässt sich über die Integration des aktuellen Wissensfundus zum Mikrobiom, Energie-Stoffwechsel, Darm-Leber-­Mitochondrien- und Gehirn-Achse erreichen. Die zentralen Bereiche sind dabei intelligente Ernährungsmedizin, Foodfactors & Supplements. Über die Stärkung des Energiestoffwechsels, im Besonderen der Drehscheiben des ATP-Stoffwechsels, der Mitochondrien mit SCFAs, MCT’s, Coenzym Q10, NADH, Kreatin, Ribose und Galactose, können die Kommunikations- und Neurotransmittersysteme des Energiestoffwechsels, die Prozesse der Regeneration und Reparatur, die Protein- und Fasziensynthese, die regelrechte Autophagie, das massgeschneiderte Recycling und die Neusynthese angekurbelt werden.

Diagnostik der organischen Säuren

Aus wissenschaftlicher Sicht beschäftigte sich Dietmar Bäzold mit den Mitochondrien und der Messung der organischen Säuren. Der Schlüssel für mehr Energie liegt im Energiestoffwechsel, genauer gesagt im Erkennen und Beheben von Blockaden und Stauungen.

Eine einfach zu handhabende Labordiagnostik macht den Weg frei – das Messen von Zwischen- und Abbauprodukten biochemischer Prozesse im Morgenurin, der organischen Säuren. Gegenüber der konventionellen Diagnostik eröffnet die Untersuchung der organischen Säuren im Urin Optionen – insbesondere mit Blick auf den Energiestoffwechsel. Mit nur einer Probenentnahme kann man sich einen fundierten Einblick in das Stoffwechselgeschehen eines Menschen verschaffen und bekommt viele Hinweise, die den Aufbau eines sinnvollen Therapiekonzeptes ermöglichen. Im menschlichen Stoffwechsel spielen organische Säuren eine grosse Rolle – als Zwischen- und Abbauprodukte der biochemischen Prozesse in den Zellen und deren Zellkraftwerken, den Mitochondrien.

Sie geben einen Einblick darüber, wie die mit der Nahrung aufgenommenen Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fett, Eiweisse) mit Hilfe von Enzymen in Energie (ATP) umgewandelt werden. Damit die Enzyme gebildet und richtig arbeiten können, benötigt es eine ausreichende Menge an Mikronährstoffen (Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren) als Cofaktoren für die biochemischen Prozesse. Fehlen diese Mikronährstoffe oder arbeiten die Enzyme nicht richtig, kommt es zur Anreicherung von Zwischenprodukten, welche im Urin nachgewiesen werden können. Die Messung einer Reihe von organischen Säuren im Urin gibt wichtige Hinweise über einen möglichen Mangel an Mikronährstoffen und damit über zusammenhängende Störungen des zellulären Stoffwechsels zur Energiegewinnung. Werden die Abbauprodukte von Neurotransmittern im Urin gemessen, erhält man auch einen Einblick in Störungen des Stresshormon-Haushaltes.

Das nächste Tagesseminar der SfGU findet statt am Donnerstag, 2. November, zum Thema «Autophagie und Regeneration». Es referieren Prof. Dr. Jörg Bergemann, Studiendekan Biomedical Sciences, an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Dr. Dietmar Bäzold.

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