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Zusammenfassung des Tagesseminars

„Autoimmunerkrankungen – vernetzt denken und vernetzt therapieren“

„Die Zeit der Alleindarsteller sollte sich ihrem Ende entgegenneigen“

Mit einem Plädoyer für die Grundprinzipien der Regulationsmedizin endete das Tagesseminar „Autoimmunerkrankungen – vernetzt denken und vernetzt therapieren“, das am Donnerstag, 23. Mai 2019, im Hotel Marriott Zürich City stattgefunden hat.

Dr. med. Simon Feldhaus (Facharzt für Allgemeinmedizin, TCM-Therapeut, Dipl.-Heilpraktiker) sprach sich mit Nachdruck dafür aus, „brandaktuelle Themen“, wie z.B. Autoimmunerkrankungen, ganzheitlich zu betrachten und die dazu erforderliche Vernetzung von Spezialisten auch in der Aus- und Weiterbildung darzustellen: „Wenn es um die Gesundheit von Menschen geht, dann halte ich es für absolut notwendig, dass sich die Zeit der Alleindarsteller allmählich ihrem Ende entgegenneigt. Dabei verlieh er seiner Freude Ausdruck, dieses Tagesseminar der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) gemeinsam mit dem Zahnarzt Dr. med. dent. Jens Tartsch (Schwerpunkt Umweltzahnmedizin und metallfreie Implantologie) gestalten zu dürfen. „Allgemeinmediziner, Therapeuten wie auch Zahnärzte kommen heute nicht mehr umhin, sich auf wissenschaftlich fundierter Basis mit den neuesten Erkenntnissen über Multisystemerkrankungen zu beschäftigen und im Sinne der Patienten vernetzt zu handeln“, erklärte der Dentist.

Die Erläuterung eines Fallbeispiels aus seiner Praxis zeigte, wie zwingend notwendig die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist, die sich an den möglichen Ursachen von Krankheitsbildern orientiert: Ein Patient, der seine Prothese nicht mehr vertrug, litt u.a. unter Schlaflosigkeit, Erschöpfung und Depressionen, unter ständigen Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen sowie unter wiederkehrenden Hautekzemen: „Der Gastroenterologe wollte ihm ein Stück vom Darm entfernen und der Dermatologe hat ihm eine Cortison-Creme verschrieben. Sein Hausarzt und der Psychiater sind von einer klassischen Depression ausgegangen“, so Tartsch. Im Interesse des Betroffenen verlangte er die Bereitschaft, „den Horizont zu erweitern“ sowie Entscheidungen gemeinsam abzuwägen und zu treffen: „Es braucht die Zusammenarbeit und es braucht die personalisierte Medizin.“ Was das von ihm skizzierte Fallbeispiel betrifft, lag darin der Schlüssel zum Erfolg: „Es galt in diesem Fall, die chronisch-entzündliche Erkrankung zu erkennen und zu beseitigen.“ Als Zahnarzt habe er seinen Teil dazu beitragen können, um das komplexe Räderwerk wieder zum Laufen zu bringen. Über die systemische Behandlung von Patienten hinaus appellierte er daran, vermehrt auf individualisierte Gesundheitskonzepte zur wirksamen Prävention zu setzen und Menschen über ursächliche Zusammenhänge aufzuklären – „bevor das Kind in den Brunnen fällt“.

Nach Auffassung der Stiftung für Gesundheit und Umwelt (SfGU) ist es allerhöchste Zeit, um ein Gesundheitswesen mit einem multifaktoriellen und konzeptionellen Ansatz aufzubauen. Wer den steigenden Herausforderungen für ein langes Leben in Gesundheit mit zukunftsfähigen und weitblickenden Lösungen begegnen will, der kommt an dem von Dr. med. Simon Feldhaus und Dr. med. dent. Jens Tartsch aufgezeigten Paradigmenwechsel nicht vorbei. Dafür sprach sich auch Andreas Hefel (Präsident der SfGU) an diesem Tagesseminar aus.

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